- 5119 -

1332. Juni 9. Schweidnitz (act. et dat.).

fer. tercia a. d. b. Viti et Mod.

Bolko, Herzog von Schlesien, Herr von Fürstenberg und zu Schweidnitz, verleiht dem Kloster Grüssau in den Dörfern Bertelsdorff (Kr. Landeshut), Raben (Raaben, Kr. Schweidnitz), Callindorff (Kallendorf, Kr. Schweidnitz) und Hoengernsdorff (Hohen-Giersdorf, Kr. Schweidnitz) freies Brau- und Schankrecht und für jedes Dorf die Ansetzung von 2 Schmieden, 2 Schustern, 2 Bäckern und 2 Fleischern.

Z.: die Ritter Gebrüder Ulrich und Reinczko gen. Schoff, Peter der Böhme, Heinrich von Sweyn (Schweinichen) und Jungeling, ferner Petczko Eyke herzoglicher Hofrichter und Kuntczelin herzoglicher Protonotar.


Or. im Bresl. Staatsarch. Grüssau 70; von der Besieglung sind nur die rothen Fäden erhalten. Der Schrift nach ist es eine Fälschung des XV. Jahrh., wahrscheinlich mit Zugrundelegung einer echten Urk.; als eine Fälschung des XV. Jahrh. erklärte sie bereits Wattenbach (Vermerk auf dem betreuenden Regestenzettel im Bresl. Staatsarch.), ausserdem befindet sie sich nicht abschriftlich in dem um 1400 entstandenen ältesten Grüssauer Kopialbuch, wo doch sonst alle das Kloster angehenden Urkk. eingetragen sind; schliesslich sei noch der merkwürdige Ausdruck in premencionatis villis und der Umstand verzeichnet, dass der Verfasser der Urk. den Aussteller, Herzog Bolko II., als Gründer des Klosters Grüssau (monasterio Gr. fundacioni nostre) hinstellt, während in Wahrheit als Gründer dessen Grossvater, Herzog Bolko I., anzusehen ist.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.